Kellnerinnen
Die Kellnerinnen stehen unter den Emporen, am Rand des Saals, an der Grenze der Schatten, die die Emporen werfen. Der runde Saal ist voll Licht, mitten aus seiner Glaskuppel hängt ein Kronleuchter herab. Die Kellnerinnen gehen über helles Parkett flink zu Werke, aber nicht hastig. Sobald sie sehen, dass ein Gast Wünsche hat, laufen sie schon, und obwohl es viele Gäste sind, handeln sie doch in Ruhe. Warten, Erkennen, Handeln ist der schöne Zyklus, den auch ich mir rasch zu eigen mache. Probeweise nehme ich teil, stellte mich anfangs wohl ungeschickt an, so dass die Chefin nahe daran gewesen sein mag mich aus dem Verkehr zu ziehen. Aber ich lerne schnell, lerne schnell diese Ruhe, den Schutz auch, den wir Kellnerinnen nur durch unsere besonnene Flinkheit gewinnen. Am Ende meine ich meine Sache so gut gemacht zu haben, dass die Chefin mich fragen wird, ob ich hier anfangen will.
Die Huren stehen unter den Emporen, am Rand des Saals, an der Grenze der Schatten, die die Emporen werfen. Der runde Saal ist voll Licht, mitten aus seiner Glaskuppel hängt ein Kronleuchter herab. Die Huren gehen über helles Parkett flink zu Werke, aber nicht hastig. Sobald sie sehen, dass ein Freier Wünsche hat, laufen sie schon, und obwohl es viele Freier sind, handeln sie doch in Ruhe. Warten, Erkennen, Handeln ist der schöne Zyklus, den auch ich mir rasch zu eigen mache. Probeweise nehme ich teil, stellte mich anfangs wohl ungeschickt an, so dass die Chefin nahe daran gewesen sein mag mich aus dem Verkehr zu ziehen. Aber ich lerne schnell, lerne schnell die Ruhe, den Schutz auch, den wir Huren nur durch unsere besonnene Flinkheit gewinnen. Am Ende meine ich meine Sache so gut gemacht zu haben, dass die Chefin mich fragen wird, ob ich hier anfangen will.
19-4-01
© Anthony Thwaites