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ABC des Nasenwahns

Herr A, der Bürgermeister ist's, der mich warten lässt. Ich weiß, dass er dabei an seinen Vorteil denkt. Lange Zeit sah ich sein nettes Gesicht gerne in der Tür. Aber die Wiederholung des Gestanks, den er bringt, lässt mich seine Erscheinung schließlich hassen. So dass ich also nicht mehr auf ihn warten will; und muss doch. Weil die Lage, die Landkarte der Tatsachen eben so ist, ich kann ihr nicht entkommen. Ich weiß, und alle sagen mir auch, es wäre schrecklich dumm, geistesgestört, wollte ich mich durch einen Gewaltakt daraus befreien. So bin ich vernünftig, und leide.

Weiter vernünftig, klug und bescheiden bleibend möchte ich dennoch einmal so tun, als ob Herr A nicht existierte. So beauftrage ich die Mittlerin B mit der Wahrnehmung meiner Interessen. Die Lage, die Landkarte der Tatsachen diktiert mir jedoch, auch B gegenüber, A und den Gestank zu erwähnen. Klug und bescheiden muss ich B sogar bitten, stellvertretend für mich mit A zu verhandeln. Prompt, freundlich, auftragsgemäß tut sie das natürlich. Und riecht nichts. Von A beauftragt bittet sie mich: zu warten. Die Lage sei nun einmal so.

Etwas zittrig beauftrage ich den Handwerker C eine Mauer um mein Haus zu ziehen. Die Arbeit beginnt, A kommt vorbei - und sieht das nicht gerne: Teuer, unklug, sinnlos sei dieser Bau. C, auch nasentaub, unterbreitet mir A's Bedenken.

 

13/4/2010

 

© Anthony Thwaites