p r i n t f o r m a t |
October 2009
2009-10-24 2009-10-23 2009-10-18 2009-10-12 2009-10-06 2009-10-24 The evil old maskmaker is standing in my way I'm looking downhill along a straight path which is running through a hollow, then ascending on the opposite hillside. There, one third up, an old man is standing. If this is my path I will have to go through him eventually. The old man is a well-known make-up artist, who never had a regular job. Only an irregular regular occupation which was doing actors' faces in the nearby town that is famous for its comedians. A background voice is telling all about him: how he now, finally, got himself a regular occupation, in his son's business which is a make-up studio. There the father sometimes appears, playing the entertainer on stage: play-acting and masquerading. Only, I'm thinking - is that a regular occupation?
Die giftigen Lackschuhe des Manns Ein großer Mann ist in Panik. Weil ihm gesagt wurde, seine Lackschuhe beständen zu 30 Prozent aus giftigem Lack. Er trägt sie immer noch. Als ich sie mir schließlich ansehe, komme ich zu dem Schluss, dass die Behauptung vielleicht sogar falsch ist. Ich hatte sie zuvor nicht angezweifelt, doch nun schaue ich in's Innere, und da ist kein Lack, nur Innenleder, gummiartiges Innenleder, einfach das Naturmaterial. Um die Angst des Mannes aber zu rechtfertigen müsste ja der fette Lack außen durch die innere Schicht hindurch und schließlich in den Fuß dringen. Doch das Innenleder zeigt wirklich keine Spur eines solchen Prozesses. Der müsste dann ja völlig unsichtbar verlaufen.
2009-10-23 Three times three alien children of an irascible man by a house with dirty windows that I, my girlfriend, my mother are trying to clean Standing in front of the house I look on as my girlfriend is cleaning a couple of ground floor windows from the outside. She's using a wet broom to wipe away the dirt that made them quite opaque. I know that the owner hasn't given her permission to do this, but I think he isn't home. However, as the panes are becoming transparent I can see a man inside. His attention has been caught and he's coming to the door. Standing in the open door he is shouting at my girlfriend - in Italian. She and I don't understand Italian but I suppose he's ordering her to stop. Apparently just ignoring him she's continuing her work. He is coming out. I'm afraid he's going to attack her. However, somehow then, things are getting more civilized. In the meantime I'm pondering the relationships between the three of us: The man is her father and she is my mother which - makes him related to me also. Then he has brought his children outside: three classes of them, and three sizes. (So that there should be nine alltogether.) Concerning their sizes we are told that this happened because of the war: Those who were born immediately before or after became either giants or pygmies while those in between have grown in between. While trying to discern their different kinds I'm regarding one with a completely grey exterior comparing him to another who has some yellow spots amidst and between the spikes of the ugly grey crust that all of them share. Standing next to them in front of the house I'm feeling rather small. They have now become aware of my presence and one of the giants is extending his hand towards me. A proposal to shake hands. My girlfriend doesn't want to.
2009-10-18 Den Frauen unter die Röcke zu kucken ist ja angeblich so lustig Drei junge Männer stehen beieinander, sie scherzen untereinander: Man wolle ja nur den Frauen unter die Röcke kucken. Dann ist eine Tanzerei. Einer tanzt mit einer Frau, gleitet aus, fällt hin. Ich bin er. Gelächter, da ich flach auf dem Boden liege, da sie meinen, ich hätte den Sturz vorgetäuscht um der Frau unter den Rock zu kucken, so stellen sie sich das ja vor. Ich aber komme schwer wieder hoch, ich habe Angst vor Schmerzen im Rücken, die das Aufrichten verursachen wird.
Im ersten Stock. Ich sehe meine Mutter am Kachelofen stehen. Im Feuerwahn: sie macht Feuer. Sie hat eine große Holzkiste wie eine Haube über den Ofen gestülpt, und die brennt auch. Wie? Der Ofen hat ein Loch, hindurch schlagen Flammen: aus der Rückwand, wo eine der großen, gelben Kacheln fehlt. Ich sage: "Was machst du denn? Siehst du denn nicht, dass es brennt?", aber meine Stimme klingt apathisch. Ich rege mich auf, aber nur mittels der Satzkonstruktion. Meine Mutter scheint überhaupt nichts bemerkt zu haben. Ich bemerke den Fußboden hinter dem Ofen, wo ein ganzes Karree Dielen in hellen Flammen steht. Ich sage: "Man braucht Wasser, wir müssen löschen!" Ich laufe hinunter um Wasser zu holen. In einem dunklen, feuchten Erdgeschoss-Raum stehe ich vor einem Spülstein an der Wand, halte eine Kanne aus schmutzweißem Gummi unter den Wasserhahn. Das Material der Kanne ist besonders eklig: Gummi. Ich stehe draußen unter einem zerrissenen Scheunendach, das sich an das Haus anschließt. Keine Wände, und quer durch läuft ein Weg, an dem auf einem Stein eine junge Touristin sitzt. Reiseführer in der Hand fragt sie mich nach einem Ort hier in der Nähe, dessen Namen ich schlecht verstehe. Ich frage: "Wie heißt das?", sie wiederholt, ich glaube, einen Ort namens Mart. Ich weiß nicht, wo oder was das ist, nur, dass es wie ein schwerer, schwarzer Pflasterstein, wie eine schwarze Burg auf einem düstren Felsen klingt. Ich drehe mich zum Gehen, ich sage: "Es tut mir leid, ich muss ein Feuer löschen!" Sie lächelt ungläubig. Wieder im Haus sehe ich weitere Feuer, auch im Erdgeschoss jetzt. Gerade will ich an der Situation verzweifeln, da bemerke ich die Riesen im Haus, ein Dicker in blauer Uniform steht ganz in der Nähe. Eine beklemmende Gegenwart, aber ich bin bloß froh, dass die jetzt hier löschen. Die Oberen haben das Feuer also bemerkt. An einem Abgrund stehend blicke ich von oben in einen Kellergang, wo auch dringend gelöscht werden müsste. Da sehe ich den Keller voll Wasser laufen. Rasch steigt die Flut sogar bis über den gerade unter meinem Standpunkt liegenden Türsturz hinauf und (ich sehe das von schräg gegenüber) aus dem Wasser glimmt rötlicher Schein: aus dem Raum, über dem ich stehe. Sogar unter Wasser dauert die Glut also fort. - Wie heiß das gewesen sein muss! Nicht nur im Keller sehe ich all das Löschwasser schmutzig durch die Räume fluten und weiß, dass es das Haus zerstört. Dennoch bin ich erleichtert. Ich gehe wieder hinauf um meine Mutter zu suchen. Der große Raum im ersten Stock ist jetzt auch vollständig gelöscht. Ich wundere mich, wie schnell die waren: In der Zeit, in der ich es nicht mal geschafft habe einen einzigen Eimer zu holen, haben sie das ganze Haus überflutet. Darüber bin ich ja froh. Mitten im leeren Raum auf den angefressenen Dielen steht meine kleine, fette Großmutter mit einer haushälterischen Arbeit beschäftigt. Ich trete auf sie zu und frage, was mit meiner Mutter denn bloß losgewesen sei, dass sie das Haus angezündet habe. Das habe sie sich auch gefragt, lautet die Antwort. Ich bin erleichtert, wenigstens bestätigt sie mir, dass meine Mutter nicht normal ist. Ich will wieder runter. Am Eingang des großen Raums auf dem Treppenabsatz stehend, blicke ich nach rechts: durch eine zerbrochene Holzwand in einen leeren Abstellraum hinein, wo ich einige Glutfunken auf den dunklen Dielen sehe. Trotz Löschung scheint der Boden also immer noch heiß zu sein. Und mich links wendend erblicke ich auf der anderen Seite genau das gleiche: Wanddurchbruch, Abstellraum, Glutfunken am Boden. Ungut, das muss man noch löschen. Ich will hinunter einen Eimer Wasser holen. In einem dunklen, feuchten Erdgeschossraum voller Dinge bin ich auf Socken unterwegs. Das ist nicht gut, bevor ich Feuer lösche, sollte ich wenigstens Schuhe anziehen. Ich suche meine Schuhe. Da sehe ich jenseits eines vulkanförmigen Haufens schmutziger Wäsche auf dem Fußboden meine roten Schuhe liegen. Im Uhrzeigersinn haste ich um den Wäscheberg rum, doch finde die Schuhe nicht mehr. Die Wäsche umkreisend renne ich weiter und kann es mir schließlich nicht anders erklären, als dass ich einer Täuschung unterlag. Wo finde ich denn jetzt Schuhe?! Ich weiß, dass beim Hauseingang zwei Paar standen, eines davon schwarz. Doch jetzt nicht mehr, die ganze Feuer- und Lösch-Katastrophe hat hier alles durcheinander gebracht. Wo bloß kann ich in diesem Durcheinander meine Schuhe finden?! Ich denke an die junge Frau, die mich unter dem zerrissenen Scheunendach nach dem Weg zu einer Sehenswürdigkeit fragte. Ich denke: Das mit dem Feuer hat sie mir nicht geglaubt. Denn wäre ein Feuer gewesen, hätte ich ja keine Sekunde mit dem halbherzigen Versuch verloren ihr eine Auskunft zu geben. Selbst im höchsten Notfall und Zeitdruck kann ich nicht Nein sagen, so bin ich. So werde ich noch zum Lügner in den Augen derjenigen, denen ich, ganz gegen mein eigenes Interesse, zu helfen versuche.
2009-10-12 A large bird with a very long neck is lying on the ground. We've killed it, it's supposed to be dead. However, doubts are being voiced, I'm not sure either, I think it should be dead. But we could cut its head off to make sure; cut that long neck through. I'm proposing that to the others, then considering a choice of hatchets that I have at my disposal. Selecting the one that is still sharp - I've used it before - I'm taking a swing at the middle of the bird's neck, almost severing it. Only a last bit of thick grey skin, right in the dust, remains to be cut. As far as killing the bird is concerned this shouldn't even be needed but still I will complete the job: for the sake of neatness and to make sure that nobody can possibly imagine the bird to be still alive this time. Then, somehow, I've ended up with the birds neck being severed in two places. This is strange because I can't remember having performed a second cut. But there it is: a cut out piece of neck lying at my feet, separate from the rest. Whatever. The bird must be dead now as I'm telling the others: "It must be dead now!" If only, I'm thinking, the headless body doesn't start to move on its own. This, I think, has been known to happen with birds. - Very rarely. Still, this is exactly what happens.
2009-10-06 Klingenkampf gegen immer mehr Gegner im Haus meiner Mutter; Eis kriecht aus dem Waffenholz Im Haus meiner Mutter, in der Küche, es ist feucht. Hinter mir auf der Fensterbank liegen viele Bücher und Zettel, die mir gehören. Ein großer Mann nimmt einen Zettel von dort weg: ein braunes Blatt, lappig aber dick, grobe Fasern, schöner, großer Buchstabendruck. Eine Einladung. Der Mann liest und gibt es nicht zurück. Ich bitte ausdrücklich darum: Er soll es zurück auf einen der Stapel auf der Fensterbank legen. Aber er gibt es nicht zurück. Es ist plötzlich weg. Ich stelle ihn zur Rede. Darauf kommt es doch wieder hervor. Ein großes, scharfes, gefährliches Messer hält er in der Hand und auf mich gerichtet; wie Duellanten stehen wir einander gegenüber. Auch ich habe mir solch eine Waffe beschafft. Ich verstehe, dass die Situation lebensgefährlich ist. Ich greife ihn an, die Klingen klirren. Ein dritter erscheint im Kampf-Rondell. Jetzt kämpfe ich gegen zwei. Ich kämpfe gut, doch immer mehr andere, waffentragende Personen betreten die Bühne: mit scharfen Hiebwaffen und überhaupt allem. Auch ich in meiner Verzweiflung reiße einen Stock aus dem Gerümpel am Rand der Arena und schlage um mich. Zwar kämpfe ich so wacker, dass ich schon dachte, ich könnte siegen, muss mir aber sagen, dass die Zahl meiner Feinde ja nur immerzu wächst. So verzweifle ich an meiner Chance hier noch gewinnen zu können. Das Haus meiner Mutter ist ja sehr feucht. Ich hatte gehofft, es sei nicht mehr so, aber es ist so. Dadurch kriecht Eis aus dem Waffenholz. Dann sehe ich alles von oben, das eisüberwucherte Treppengeländer von oben. Ich erkenne, dass auch allen anderen völlig klar sein muss, wie feucht es hier ist.
© Anthony Thwaites |