p r i n t f o r m a t |
July 2011
2011-07-13 2011-07-07 2011-07-13 The house is narrow and not large. My room is in the attic. I have come to the basement, I'm looking at a few empty rooms merging into each other. Aimlessly surveying these grey compartments I notice a couple of flies. How they got here I've no idea but they make me want to retreat. Walking backwards towards the staircase I suddenly see a big black swarm of them: small ones and large ones shaped like cigars, so fat and black! I can positively sense how juicy they are inside. Disgusted and scared silly I'm standing by the foot of the staircase. I have closed the door. But to right of its righthand frame there's a gap a palm wide. Flies are coming through. I'm racing them to the attic. I'm closing my door, I'm frozen in time, staring at a gap between door and frame where flies are coming through. I have closed it shut, I'm turning around, I'll have to hunt them. And hunt them.
2011-07-07 "Es ist langweilig", beschwert sich eine Stimme neben mir. Ich sitze mit vier Kindern in einer großen Limousine, wir lassen uns durch das Kneipenviertel kutschieren. Am Steuer sitzt eine hübsche Hexe, die die Macht hat mit einer Handbewegung alles Böse und Gefährliche platzen zu lassen. Draußen ist schwarz-dunkle Nacht, erleuchtet nur durch die Kneipenlichter. Momentan fahren wir gerade durch die Gassen am Hafen, wo die anrüchigsten Lokale liegen. In einer Eckkneipe ohne Wände sitzt nur ein einziger Gast: ein riesiger Kerl mit bloßen, tätowierten Armen. Ich sage zu den Kindern: "Dass wir nicht in Schwierigkeiten kommen liegt daran, dass .. ". Ein Mädel vervollständigt meinen Satz: ".. dass wir nicht in solche Kneipen gehen." Ja. Da ist es doch besser ein wenig Langeweile zu ertragen.
Das Büro ist nicht groß, querformatig. Fünf Schreibtische stehen darin. Ich sitze nun schon den zweiten Tag hier und habe nichts zu tun, schiebe Hefter und Notizblock auf der Tischplatte herum. Wenn ich von meinem Arbeitsplatz ein paar Schritte an eines der hohen Fenster mache, blicke ich tief hinab in die blaugrauen Schluchten der Stadt. Meine Anwesenheit hier ist offensichtlich sinnlos. Hinzu kommt, dass ich nicht mal dazu verpflichtet bin. Ich könnte sogar einfach aufstehen und fortgehen ohne wiederzukommen, ohne rechtliche Folgen. Aber der Anstand gebietet, dass ich zuerst meine Kündigung einreiche. Eine reine Formsache, wegen der ich mich freilich an den Chef wenden muss, auf den ich also warte. Endlich sehe ich ihn durchs Büro gehen, er verschwindet in seinem Zimmer. Ich gehe ihm nach, trete ein. Er telefoniert. Ich warte bei der Tür, da tritt ein Kollege hier ein, ein großer Kerl im Anzug. Ich fürchte, der wird sich vordrängen, trotz laufenden Telefonats den Chef ansprechen, während ich höflich warte. So geschieht es. Dann reden sie über mich. Der Kollege sagt ihm, dass ich der Neue bin. Der Chef sieht mich erwartungsvoll an. So spreche ich also. Ich sage: "Es hat keinen Zweck, ich sitze bloß rum, ich habe ja keinen Aufgabenbereich." Aber ich fürchte, dass wird falsch verstanden, nicht so, dass ich kündigen möchte, sondern, als verlangte ich nach Arbeit. Um mich besser verständlich zu machen, setze ich neu an: "Wenn ich eine Doktorarbeit schreiben würde ..", ich will fortfahren: dann würde mein Hiersein einen Sinn ergeben. Doch der Kollege unterbricht mich: "Das dürfen Sie nicht." "Warum?", frage ich, und meine damit, dass ich sehr wohl eine Doktorarbeit schreiben dürfte, denn ich weiß ich genau, dass ich die akademischen Voraussetzungen dazu habe. - Aber ich fürchte, das klingt, als ob ich, wenn ich hier eine Doktorarbeit schreiben dürfte, hier arbeiten wollte. Das will ich doch nicht. - Oder? Der Chef ist freundlich: Er sagt, er wolle sich darum kümmern, dass ich Arbeit bekomme. Oh je, da stehe ich also nun und warte auf Arbeit, obwohl ich ja doch kündigen wollte. Ich bringe es nicht über mich seine Erwartung zu enttäuschen.
© Anthony Thwaites |