p r i n t f o r m a t |
December 2010
2010-12-31 2010-12-30 2010-12-20 2010-12-17 2010-12-16 2010-12-14 2010-12-12 2010-12-09 2010-12-05 2010-12-31 In a hotel room, not my room. Acutally I feel quite safe, the others are here too. - What should happen? Then the lights are suddenly off. I'm lying on my back on a bench in the middle of the room. A fraction of a second before it happens I know what will happen: two hands are coming for my throat, trying to strangle me. It is not his first attempt. The invisible man has tried before, the first time he almost succeeded. But this time it is easier to fight him off. - Although it may not be over. I'm raising my arms above my face to be ready to at once fend him off should the assassin return. Thus it won't happen, as long as I stay like this.
2010-12-30 Ich stehe im Bad. Im Waschbecken sehe ich eine künstliche Katze liegen. - Diese völlig kaputte, kranke, fette Katze mit gelb-grünem Fell. Sie wurde uns überantwortet, liegt da schon seit gestern. Und rechts im Waschbecken, gegenüber dem fetten Kopf der Katze, liegt ein Gartenzwerg mit großem Kopf. Ich habe ein schlechtes Gewissen, weil ich gestern gefragt wurde, ob man die Katze füttern solle und geantwortet habe, dass man das noch verschieben könne. Ich dachte, weil sie wahrscheinlich stirbt. Eigentlich wollen wir ja weg, haben keine Zeit uns um die elende Katze zu kümmern, doch jetzt bitte ich Großmutter um ihre Meinung. Sie kommt und meint, dass der Blick der Katze sie an Großvater erinnere, ich nehme an, sie meint: kurz vor seinem Tod. Ich seufze und sage: "Jetzt müsste das Vieh auch noch gefüttert werden." Großmutter steht vor dem Waschbecken, berührt zärtlich den Kopf der Katze, als wolle sie sagen: Lass dich mal anschauen. Die Katze bewegt den Kopf. Großmutter steht im Bad vor dem Waschbecken, wo sie den Hahn aufdreht um sich die Hände zu waschen. Sie summt ein Liedchen. Ich glaube, sie meint, dass die Katze bald stirbt.
2010-12-20 Meine Mutter steht auf der dritten Stufe der nach oben führenden Treppe, ich stehe neben der Treppe. Wir reden über den Nachlass meines kürzlich verstorbenen Vaters, speziell über eine Arbeit als Seminarleiter, die er gemacht hat, die bisher aber nicht bezahlt wurde. Sie hat darüber mit dem Schuldner gesprochen, einem Mann im grauen Anzug, der gerne den Direktor spielt. Dabei kam eine afrikanische Musikgruppe zur Sprache und meine Mutter hat nicht verstanden, was die mit der Arbeit meines Vaters zu tun hatte. Als wir jetzt darüber reden, wird uns aber klar, dass dieser wohlsituierte Schuldner wohl den Auftritt einer wild lärmenden Afrikanergruppe mit einer schönen, ordentlichen Seminarveranstaltung meines Vaters verwechselt hat. Übrigens ist das nur eine der Leistungen, für die der Kerl noch zahlen muss. Wir schauen nun aus dem Fenster und in die Zeit vor dem Tod meines Vaters: Unten auf dem Parkplatz steigt er eine Rampe zu einem seitlich offenen Zirkuswagen hoch, der ihn zu seiner Seminarveranstaltung bringen soll. Unterdessen steht er aber noch in Unterhandlung mit diesem Direktor, da gar nicht klar ist, ob überhaupt genügend Teilnehmer erscheinen werden. Schade, aber verständlich, dass mein Vater das nicht machen will, wenn die meisten nicht kommen. Diese, die nicht kommen, werden nun als Gruppe sichtbar, die hier schattenhaft ebenfalls die Rampe ersteigt. Mittlerweile hat mein Vater den Wagen betreten und sich in einen Rollstuhl gesetzt. Er trägt Sandalen und hellblaue Socken, die so schlecht an seinen Füßen sitzen, dass man sieht: er hat sie nicht selbst angezogen, sondern irgendein Pfleger hat sie ihm schlampig übergestreift. Mein Vater muss also schon sehr krank sein. Nun sehe ich unsere beiden Hunde. Sie sind auch in dem Wagen. Schwarzweiß gefleckte Hunde, die Vater und Sohn waren. Der Sohn fällt mir auf, sein Fell ist struppig, ist bloß noch grau. Er sieht erschreckend alt aus. Auch meinen Vater hat die Krankheit tierisch verändert: Sein dünner Schlafrock steht über der Brust offen, sein schwarzer Bart geht in ein Brustfell über, das man im V des Morgenmantels sieht. Gerade macht er ein paar kehlige Bemerkungen über die Gedanken eines Mannes in seiner Lage: Er sei "ein anderer geworden". Ich finde seltsam, dass er, den Tod vor Augen, so redet, als bliebe ihm überhaupt noch Zeit als anderer zu leben.
2010-12-17 Die Sprecherin der Außerirdischen Wir stehen im vorderen Raum, die Einrichtung ist wohnlich, der Ton ist unerträglich. Er ist die sinnlich wahrnehmbare Manifestation der Waffe, die alles Außerirdische zur Explosion bringen soll. Die Waffe ist aktiv, was ich an ihrer Wirkung auf zwei Eier in einem langen Stoffsack sehe, der hier aufrecht im offenen Schrank steht (und außerdem ein Skelett enthalten könnte). Im gleichen Schrankfach liegt auch ein Stapel außerirdischer Decken, die der Waffe aber bisher noch standhalten, ebenso wie die Frau und die anderen außerirdischen Personen. Ich sage mir immer wieder, dass ich als Nicht-Außerirdischer vor der eigentlichen Wirkung ja sicher sei. Der Ton ist kaum auszuhalten, doch Zeit vergeht und nichts passiert. Schließlich wird die Waffe abgestellt und ich bin mir nicht mehr sicher, ob sie überhaupt irgendwann gewirkt hätte. Die Frau ist die Sprecherin der Außerirdischen. Alt-jung, mit blonden und weißen Haaren, steht sie vor dem Wohnzimmerschrank und bleibt unter dem Druck, den man jetzt wieder auf sie ausübt, völlig gelassen. Auch ich sage zu ihr, dass sie doch mit dem Gefangenenaufseher mitgehen solle, der bei der Tür wartet. Er hat einen ganzen Transport draußen, Arbeitssträflinge, die fügsamer sind. Sie weigert sich aber - so stur, dass man es schon standhaft nennen muss. Sie sagt: Ja, freilich würde sie gern mit den anderen nach Hause, aber den Aufsehern ist nicht zu trauen. Stattdessen will sie sich in der Fremde Arbeit suchen. Davor habe sie keine Angst. Wovor sie Angst hat, ist klar: den sadistischen Aufsehern und was sie repräsentieren. Sie sitzt nun mit zwei kleinen Außerirdischen zusammen, nimmt Abschied und sagt: "Ich war ein Mädchen mit gar wildlosen und blonden Haaren. Jetzt können sich die Leute gar nicht mehr vorstellen, dass ich mal wildlos war. Bei mir geht's in die Jahre." Noch mehr Zeit verstreicht. Doch alles sieht so aus, als ob sie uns verlassen wird.
2010-12-16 Ich komme in ein fremdes Haus. Im Vorraum mache ich das Licht an, dann steige ich die Kellertreppe hinab. Unten im Dämmer des langen Gangs sehe ich eine Spinne auf mich zukommen. Im ersten Moment denke ich, sie sei nicht so groß; als sie näher kommt, sieht sie ziemlich groß aus. Im letzten Moment, ehe ich mich umdrehe und flüchte, schaut sie mir riesig und haarig wie eine tropische Vogelspinne aus. Ich renne bis zum Fuß der Treppe, da ist sie zurückgeblieben. Die Stufen hoch kann sie mir nicht nach, denke ich, hinaufrennend, da höre ich hinter, unter mir, einen klagenden Ton. - Offensichtlich ist sie frustriert, dass sie mich nicht gekriegt hat. Dass eine Spinne solche Töne hervorbringen kann, ist ziemlich erschreckend. Oben im Vorraum will ich nur das Licht ausmachen um dann rasch das Haus zu verlassen. Bloß schnell, jetzt fürchte ich, dass die Spinne unter Umständen doch Stufen steigen kann. Der Lichtschalter ist in der Wand rechts von der Haustür, ich drücke ihn, aber nichts passiert. Ich habe wohl nicht fest genug gedrückt. Irgendwas behindert auch den Zugriff, so dass ich mich ziemlich strecken muss um an den Schalter zu kommen. Nachdem ich es zwei-, dreimal erfolglos versucht habe und wieder mühsam den Arm ausstrecke, sehe ich, dass da an der Wand zwei schmale Schalter dicht nebeneinander sitzen. - Hatte ich bisher den falschen gedrückt? - Ich drücke auf den Schalter.
2010-12-14 Immer wieder sehe ich eine weiß geschminkte, gefangene Frau. Ihr Quäler und Entführer ist auch meist in der Nähe. - Nun sehe ich sie gefesselt auf einem Stuhl sitzen, in schneegrauem Licht auf einer schlechten Wiese mitten in einem vollbesetzten Karree von Stühlen. Hier ist sie als Mann verkleidet: mit Perücke und angeklebtem Bart. Eine ganz schlechte Verkleidung, die kaum jemanden narren würde. Und sie unter all' diesen nach vorn blickenden Zuschauern sitzend blickt nach vorn und sieht ihren Entführer. Schmeichelnd ruft sie ihm zu: "Komm doch, komm, ich fühle mich wieder mehr unberührbar." Sie trägt weiße Lumpen, aber ich glaube, sie meint berührbar, nicht unberührbar. Ich verstehe sie so, dass sie von ihm berührt zu werden der Unerträglichkeit der gegenwärtigen Situation noch vorzieht. Daher tut sie, als würde sie das mögen.
In a cave with a wide smoth floor. We have carrots. There are friendly rodents that we will feed them to. But there are also rats that can be very dangerous. One of us is holding a carrot. There is an area of light around me, the shadows have a sharp edge. I'm feeding a carrot to one of the little rodents, the second that has come forward, I can see only one at a time. The threat of the rats is ever present. Nothing has happended so far. I wonder ..
2010-12-12 Im in the attic, descending grey stairs I'm emerging from a recess. The small window is open, it's been open all the time. I hear one of the workmen outside coming up. Although no one has yet come up as far as that window I am afraid that he will. Moving hastily to close it I fail to get there in time. His huge head appears right before me. It's is so big that it fills the frame. He's wearing a dark blue woollen cap, pulled down to the eyebrows and the monstrous stubbly jaws. He looks like a bum though not at me. I close the window.
Im sitting at a cafeteria table, hearing a woman's voice, she says, with a touch of irony: "Good morning", oh God she must be my blind date. I'm quite immobile, my body has slumped forward, I'm having problems righting myself or moving my head. My woollen cap is low over my eyes and only with a great effort do I manage to turn my neck just a little bit so that I can see her out of the corner of my left eye. It's supremely awkward. I glimpse a head of dark hair and - I'm disappointed to see that she's the age of my mother. But I must somehow excuse my extremely slow and sleepy condition, I could perhaps say: Sorry I only just woke from my afternoon nap. I'm trying to raise my right arm to at least remove the cap. But there is that pain in my shoulder.
2010-12-09 The losers' curve after the event I'm observing a man who is feeling sorry for those two. He's been talking to them. Truth be told they are both of them rather sorry creatures, living at similar looking gas stations and looking similar too. Even their spatial positions are similar when the event strikes: down on one knee on the tarmac, halfway between the gas station shack and pumps, both of them wear slippers and are going through the motion of tying shoelaces that aren't visible. This is what we see, observing first the one, then the other. The first one is very confused, after the wave hit he is missing a shoe. I'm now expecting the exact same to be happening to the second guy but in his case, after the wave has hit and dissipated, he doesn't seem to be missing anything. - I'm almost disappointed. We are talking about their destiny now. There are three of us and one of the others, a short guy in a brown plaid shirt, declares that the fate of such poor losers is always the same: down, down unto a minimum, and there they remain. Visualizing that curve I can see it going down through a big hole in the ground into a cellar beneath the world. The minimum is at its floor. It's the brutal truth. I'm feeling rather sorry for those two.
2010-12-05 I'm lying in bed beside a red-haired girl. She is under the blanket but now raising herself on her arms as though she were preparing to do push-ups. Thus I can see what's beneath and this confirms a suspicion that she intends to show herself to me. She's wearing a black T-Shirt but her legs are bare, the skin is rosy, and the thought of touching them is becoming an obsession. Their color is the color of penis. I'm not touching them. But she now brings her head very close to mine, and in a deep voice over and over repeats the German words: "Was ist denn das, was ist denn das? ..", the letter s hissing all over. I think it means that she's inviting me. But I still don't accept, instead, on my knees, curled up like a fetus, I bury my face in the bedding. It's a strange pig-headed defensive position.
© Anthony Thwaites |