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February 2009

2009-02-27

Schwer verständliche Warnung meines Vermieters. Ich fürchte, mein Hund ist tot

Ich war den langen Tag über in einer großen, schulischen Institution, die ich besuche. Nun kehre ich zu meiner Wohnung zurück. Das ist ein Kabäuschen in einer langen Reihe aneinandergebauter Kabäuschen, meine Tür liegt ganz rechts. Jetzt sehe ich an der Tür ein großes Schild von meinem Vermieter hängen, eine Notiz in Druckschrift auf vergilbtem Papier. Ich denke: der Vermieter war in meiner Wohnung und dreht mir nun einen Strick aus dem, was er dort vorgefunden hat. Das ist unangenehm! Beides. Ich kann nur zur Kenntnis nehmen, dass die wohl ein Recht dazu haben in meine Wohnung zu gehen.

Ich versuche die Notiz zu lesen, finde sie aber mit ihren vielen Abkürzungen schwer verständlich. Große, schwarze Buchstaben und nur ein Punkt dahinter. - Woher soll ich wissen, für welches Wort das steht?

Doch als ich mich bis zum Ende durchgekämpft habe, verstehe ich, dass die Botschaft den Hund betrifft, den ich aus dem Haus meiner toten Mutter habe. Aha, denke ich, das werfen sie mir also vor: die Anwesenheit des Hundes in der Wohnung. - Hat der Hund sie behindert? Aber nun erkenne ich mitten im Text auf dem Zettel einen Satz, der lautet, 'der Hund, sonst wild und bissig', sei nicht dagewesen. Oh, das gibt Anlass zur Sorge, darauf weisen sie mich also hin. - Ist der Hund tot?

Während ich nun hastig die Tür aufschließe, mache ich mir Vorwürfe mit dem Hund nicht beim Tierarzt gewesen zu sein. Mein langer Tag hat mich daran gehindert, wann hätte ich es tun sollen? Ich hoffe bloß, dass ich das noch gutmachen kann.

Sehr besorgt und von Schuldgefühl gequält eintretend murmle ich "Gleich morgen früh zum Tierarzt". Halb hatte ich ja noch gehofft, er würde mir entgegengesprungen kommen, wie - ich erinnere mich jetzt - es seine Art ist. Doch als ich hereinkomme, erscheint die Wohnug wirklich leer. Der dämmrige Raum sieht aus wie das Wohnzimmer meiner Eltern.

Ich höre mich leise und doch intensiv, angstvoll "Ares, Ares!" murmeln. So hieß der Hund, den ich als Junge hatte, den später die Nachbarn vergifteten, wie meine Mutter meinte.

Aber da sehe ich ihn unter der weißen Couch reglos liegen. Schläft er? Kann ich ihn noch retten?

 

2009-02-24

A strange little airport

Standing among a couple of tall spindly leafless trees I remember having used this kind of airport before: The planes leave on top of the trees. It's the kind of airport where you go to get a lift to the actual airport that has all the services, selling tickets for example. Here you can't get a ticket, so if you don't already have one you can't leave from here. And I don't have a ticket this time which is a great nuisance. Having been here before I know all this. Still I'm disappointed, still vainly looking for a way to get onto a plane here after all. It would be so much more practical. But, of course, there is no way.

I notice a couple of big people in suits queuing up at two access points from where they will get lifted up into the trees. They will have tickets of course, still they are looking hurried or worried. The way up there is very steep.

A little sad that I cannot use this airport I'm just leaving when a man arrives between the trees who asks me for the ticket office. He's speaking French. Replying in French I say: "Il n'y a aucun", there isn't any. But he insists. Of course it's unusual that there is no ticket counter, so I take some pains to further explain the matter. Doing so in French actually makes me rather proud of managing to form complete and even to the best of my knowledge correct sentences. I wouldn't have thought that my French was still that good.

But the man doesn't accept what I'm saying. He's now giving me a rather lengthy speech, another inquiry it seems but I have to admit that I don't clearly understand him any more. Meanwhile, I realize, the conversation has changed into English. What I seem to understand is that he now wants me to enter into his service to undertake a major task for him.

I may have grown a little angry, I say: "I'm sorry but that is asking too much!" I have already turned to leave.

 

I've undertaken to type a book until Christmas

I have agreed to type a book for our literary group. A whole book. The work must be finished by Christmas which means that I have only one month to do it. The book must be ready by Christmas every year. I remember having said on an impulse: "Okay, I'll do it". I felt impatient with them.

I also have my own book to write which sadly I've stopped doing. Now I'm thinking that hopefully this typing exercise will benefit the work on my own book later.

But I'm scared: Typing a whole book from a handwritten manuscript seems a very large task. Will I make it in time?

I will make it, I'm telling myself - if I manage to use my time wisely. I don't quite trust myself with using my time wisely. I foresee getting into trouble by mid-december.

Now I'm also a bit hazy about the deadline. I need to find out about and be aware of the deadline, this at least must be clear!

 

2009-02-19

Mutmaßungen über ein Geheimnis

Im ersten Stock eines großen, zweistöckigen Beförderungsbusses, der an der Haltestelle gegenüber dem Einkaufszentrum meines Wohnorts steht, liege ich auf eine Couch gelümmelt. Darauf links neben mir sitzt Brigitte, eine hübsche junge Frau, die ich kenne. Ich möchte sie berühren. Ich weiß, dass sie einen Freund hat, aber fühle mich so hingezogen, dass ich es jetzt doch wage, einfach mal nach ihr zu tasten. Es soll nur eine zärtliche Berührung an den Haaren sein. Aber, wohl erschrocken, weicht sie mir aus - und geht weg.

Dann sehe ich an der nahen Rückwand des Busses meinen Schulkameraden Martin stehen, der mich immer gehasst hat. Er lehnt sich gegen einen anderen Mann, der ist einen ganzen Kopf größer, blickt über ihn weg und hat seine Hände an Martins Schultern liegen. Martin in den Armen eines anderen Mannes also, ganz selbstverständlich, als ob sie ein Schwulenpärchen seien. Das irritiert mich.

Martin spricht mit mir, wortreich. Sinngemäß sagt er, es wäre gut, wenn ich mit meinem Geheimnis diskreter umgehen würde. Ich glaube, er macht so viele Worte, weil er sie sehr vorsichtig wählt, damit das Geheimnis ein Geheimnis bleibt. Dummerweise bleibt es das dadurch auch für mich, denn ich weiß nicht, welches Geheimnis ich seiner Ansicht nach habe. Ich kann nur vermuten, er meint, ich sei schwul und meint, ich hätte dieses Geheimnis dadurch gelüftet, dass ich Brigitte berühren wollte, die nicht Brigitte, sondern ein Mann war. Ich glaube zwar immer noch, dass es Brigitte war, kann aber doch nicht absolut ausschließen, dass statt Brigitte ein Mann da saß, weil ich - verschlafen - die Augen gerade erst geöffnet hatte und so alles verschwommen sah. So könnte ich Martin die Sache ja erklären. Doch jetzt hier so laut und öffentlich kann ich das nicht sagen, weil ich meine Gefühle für Brigitte damit offenlegen würde und sie hat ja einen Freund.

Aber ich könnte zu Martin sagen: 'Wenn du willst können wir unter vier Augen darüber reden.'

Aber das kann ich auch nicht machen, denn ich fürchte ihn bloßzustellen, indem ich öffentlich "unter vier Augen" zu ihm sage.

So sage ich nichts, denke aber weiter über meine Rechtfertigung nach, während ich zum Einkaufszentrum hin über die Straße gehe: Wenn Martins Rede tatsächlich so gemeint war, dass er aus meinem Tasten nach Brigittes Haar, die aber ein Mann sei, schließe, dass ich schwul sei, und wenn ich dann leugnete schwul zu sein, würde er mir das natürlich nicht glauben. Ich glaube, selbst wenn er mir glaubte, dass ich selber ehrlich glaubte, dass ich nicht schwul sei, würde er doch glauben, ich sei es und wisse es bloß nicht.

"Männer interessieren mich nicht!", schreie ich in meiner Vorstellung immer wieder und suche verzweifelt nach Formulierungen, die für Martin womöglich überzeugender sind.

 

Öffentliches Verbrechen; alles ist still

Auf der anderen Straßenseite sehe ich eine Szene, die ich wirklich nicht einordnen kann: Es sieht aus, als ob da mehrere grobe Männer einen gepackt haben, der auf der Straße auf den Knien liegt; als ob er gefesselt und geknebelt sei, mit einem dicken, weißen Lappen, der so groß ist, dass man nicht mal seine Augen sieht. Sie halten ihn von hinten.

Ich kann das nicht glauben, und finde doch keine andere Erklärung für die Mitteilung meiner Augen. Unwirklich ist die Ruhe, niemand schreit, schreitet ein, oder sagt auch nur etwas dagegen. Das müsste man doch, wenn da ein Verbrechen geschähe, immer noch versuche ich eine andere Erklärung für das Gesehene zu finden.

Ich sehe nun, dass sich auch auf der Straße von der Bushaltestelle her kommend eine Menge Leute beobachtend nähern, wobei einige von ihnen wie Fransen einer Front sich am weitesten vorgewagt haben. Doch sind sie nun stehengeblieben, wohl im Gleichgewicht von Sensationslust und Angst, was ich im Gesicht des Vordersten auch deutlich gespiegelt sehe.

Auch ich habe Angst mich einzumischen und will's immer noch nicht glauben und denke doch: das ist jetzt so ein Fall, wo etwas Schreckliches offen geschieht und keiner sich traut etwas dagegen zu tun. 'Was macht ihr da?!', müsste ich rufen, und wage es nicht, und denke es immer wieder, und ermutige mich es zu tun, indem ich denke, dass ich ja in meiner schleichten Situation wirklich nicht mehr viel zu verlieren habe. Da habe ich die Straße schon fast überquert. Und schweige doch, lähme mich, indem ich denke: sehr leicht könnten sie, wenn ich den Mund aufmache, mit mir genau das gleiche machen wie mit diesem Mann, der außerdem eigentlich keinen sehr angenehmen Eindruck auf mich macht.

"We don't let them blitz" höre ich einen der Kerle da sagen, woraus ich schließe, dass der Gefangene ein Polizist sei. Diese Gesetzlosen hier lassen sich also nicht blitzen.

Ein weißes Zelt steht jetzt am Ort des Verbrechens. Daran gehe ich entlang, bis ich einen Spalt in der Zeltwand finde, durch den lugend ich fünf Motorrad-Rocker und lackglänzende Motorräder sehe. Richtig gefährliche Leute also.

 

2009-02-18

USA. In front of what may be a gun shop. The assault

I'm on a visit in the USA. Walking down an empty street between low buildings I see a shop entrance framed with big guns. This reminds me of an old illicit desire of mine: to buy a gun. Which I could do now because guns are legal in this country. I know that I couldn't take it with me when I leave. But I have for so long wished for a gun of my own, in spite of all the ambivalence, merely because of the feeling of strength that would come from holding it.

Apart from the guns the shop is not interesting, its window decorated with light green textiles, very boring, a color like vomit. But the guns at the entrance fascinate me and lead me to believe that this is also a gunshop. The ones I see are actually forbidding: tall, black, different but similar, like sentinels guarding the door. Of course I wouldn't want one of those, but a handgun I would like.

Stepping near I try peeping through the window, looking for guns inside to confirm my idea about the shop. But I see only more textiles of the said color right up to the rear of the shop where there is another entrance, created by green curtains flowing from the ceiling to either side of an opening. No guns, although I imagine they might be behind the curtains.

I continue on my way down the sidewalk. A tall man is coming towards me from the other direction. Still at a distance he starts talking to me, saying: "I know you're thinking I'm not even a gunfighter but nevertheless ..".

Then he comes running towards me with both arms lifited in a threatening way. He seems very big.

I know exactly what's going on: this man is a robber who doesn't have a gun but a big bad knife. He has no qualms whatsoever about wounding my body, even my life may be in danger. Stepping backwards I try to win a few seconds to think about my defence. Can I kick him in the stomach without him slicing my leg?

Seeing that I'm ready he is slowing down.

 

Wespen aus dem Buch

Meine Begleiterin und ich blicken auf die Oberfläche eines neuen, schwarzen Buchs. Gestern war es neu. Doch jetzt sieht die hintere Kante wie angefressen aus.

Wir sehen lauter Wespen auf der schwarzen Fläche des Buchs krabbeln. Die hintere Kante ist (jetzt) erhaben. Sie begrenzt die Fläche.

Ich sage zu meiner Begleiterin, dass die Wespen wohl seit gestern ausgeschlüpft sein müssen. So erkläre ich mir die Beschädigung des Buchs: weiße Larven haben sich hineingebohrt, nun sind die Insekten ausgeschlüpft.

Nur dass das so rasch geht - seit gestern - ist schwer zu glauben. Doch ich habe keine andere Erklärung.

 

Die schwarze Hose

Aus dem großen Kaufhaus an der Ecke trete ich auf die Straße. Ich trage eine schwarze Hose, die ich von früher habe. Früher war sie mir viel zu weit. Jetzt ist sie mir eng, ich weiß ja, dass ich fett geworden bin. Ich denke: Immerhin kriege ich sie aber noch zu. Unbequem trägt sie sich freilich.

 

2009-02-16

Langes Interview auf einem Spaziergang. Tote Tiger. Ich Möchtegern-Messias

Wir sind in einem großen Raum mit Tischen. Ich sitze an einem Tisch. Man kommt zu mir und beschwatzt mich: ich soll mich interviewen lassen. Da fühle ich mich natürlich geehrt. Und habe natürlich Angst reingelegt zu werden.

Die Journalistin wird geholt, eine wortfertige Frau mittleren Alters. Sie steht neben mir, beschwatzt mich von links. Sie sagt, dass das Interview anderthalb Stunden dauern soll. Ich sage: "Eine halbe Stunde reicht doch, oder?" Mein Einwand verhallt ungehört.

Dann gehen wir fort. Das Interview soll anscheinend auf einem Spaziergang stattfinden.

Zunächst kommen wir durch ein Gärtchen, wo an zwei Litfaßsäulen oder Baumstämmen zwei große Bilder grausam erlegter Tiere hängen. Das ist politisch: Propaganda von Tierschutzextremisten. Freilich weiß ich, das Abgebildete ist dennoch wahr. Auf dem zweiten Bild sieht man einenTiger mit weißlichem Fell tot am Haken hängen. Schrecklich traurig.

Als wir die Grenze des Gärtchens passieren, beginnt sie ihre Fragen zu stellen. Ich wappne mich innerlich, indem ich mir vornehme gar nicht vorsichtig zu sein, sondern einfach zu sagen, was ich denke, und wenn sie eine dieser typischen Journalistenfragen stellt, zum Beispiel zu erklären: "Das ist grober Unfug".

Inzwischen sind wir auf einer geraden Straße zwischen Häusern zu dritt unterwegs. Etwas wird gesagt, das ich nicht richtig verstehe. Der Mann sagt es. Dann nochmal. Ich glaube er will mir anspielungsweise nahelegen, durch mein Mitleid mit den Tieren spielte ich mich als eine Art Messias auf. Die anderen beiden tragen braune Mönchskutten mit spitzen Zipfel-Kapuzen, irgendwie sehe ich das erst jetzt. Aber ich glaube, sie wollen mich auch damit verspotten: indem sie sich als angebliche Anhänger meiner messianischen Ambitionen kostümieren.

Meine eigene Zipfelkapuze schlage ich jetzt zurück, wogegen sie prompt protestieren. Aber ich sage mir, dass ich mich eben wie immer unkonventionell und unabhängig verhalte. Ich bleibe dabei mit zurückgeschlagener Kapuze neben ihnen zu laufen.

 

2009-02-14

Our car doesn't drive on water

The aim was to build a car that could drive on water, small and lightweight. We are now on a test drive, me and my parents. My mother is driving.

We're driving over a cold plain covered with puddles, most of them are frozen over. Is it working then, is it working as specified? - It's hard to say because each time that we drive over a puddle without breaking through it might be just because the ice is so thick.

But look, now we did break through - just a little bit. Was that puddle so shallow? Or did we drive on water?

Then we're moving over a larger one that isn't entirely frozen. While we're driving on ice I see its boundary to our left and water beyond: dark, blue-grey. Still, we smoothly made that one. - Was that now the proof?

Still I'm not sure but now my mother is driving the car towards a deeper larger pool, entirely ice-free. As we plunge in, water is at once inside, we're submerged up to our necks. It must be ice cold, although at first, strangely, I don't feel anything at all. And while I'm still waiting to feel anything the car is already moving out again, driving up a rather steep ramp.

We find ourselves standing respectively sitting on the far side of the pool. Only now I'm starting to feel the frost: It's biting into my kidneys causing a not very strong but rather sharp pain. The kidneys are vital, I feel fear. I fear this accident has done me irreparable harm.

My mother is acting concerned all right. As though from afar I see her bowing over one of us. But she doesn't actually do anything to help.

Sitting on the ground, pulling up the clothes from my back and belly, I'm starting to examine myself with my right hand. The kidneys, I'm thinking, are in my back. But the pain isn't there, it's more towards the belly.

Concerning our test I'm very sorry: the result is that it doesn't work.

 

2009-02-10

Die Blonde mit der Peitsche tut mir so leid

Die Blonde mit Peitsche tänzelt vor unserem Auto auf die Straße, die Peitsche schlängelnd, dann wieder zurück, bevor wir vorüberbrausen. Das ist Teil ihrer hurenhaften Vorstellung hier. Sie tut mir aber leid, mir geht durch den Kopf, dass sie den ganzen, langen Tag in ihren Cowboystiefeln laufen muss, so dass ihr gewiss abends, wenn sie die auszieht, die Füße wehtun. Dennoch tänzelt sie vor's Auto, als mache ihr das nichts aus. Sie tut mir so leid.

 

Ich weiß ihren Namen nicht

Ich mag sie. Doch obwohl ich sie schon oft gesehen habe, weiß ich ihren Namen nicht. Das ist so dumm! Wir waren mal bei ihr, da habe ich auch versäumt ihren Namen zu erfragen. Ich überlege jetzt, dass ihr Name ja wohl sicher neben ihrer Haustür steht, doch ihn da abzulesen habe ich auch versäumt. Und wenn ihr Name in meinem Adressbuch stände? - Aber dann nur der Nachname, nicht der Vorname. Ich hätte sie bitten sollen ihren Vornamen dazuzuschreiben. Dann hätte sie gesagt, der Nachname würde doch reichen, da ich den Vornamen ja sowieso kenne. Aber ich hätte gesagt: 'Nein, bitte schreib' den Vornamen dazu, gerade weil ich ihn kenne. Nur dann weiß ich, wem der Nachname gehört.

 

The expression 'who gets around, comes around'. My alleged stupidity

There is this expression I've heard: 'who gets around, comes around'. But I don't know what it means. This is what I've just told them: that I don't know.

My female companion and I are visiting a girlfriend of her's in her basement flat. They've just entered a small room with an ornamented glass door, yellow glass set in a wooden frame. The ornaments are ugly.

They've gone in, I'm standing outside. And our host is still making fun of my stupidity because I don't know what the expression means.

 

2009-02-09

Der plötzliche Respekt meines Mitschülers

Ich sitze in einem Cafe am Tisch und stelle mir vor, ich würde respektiert werden. Da kommt einer aus meiner Klasse herein, ich bin nämlich neu in dieser Schule.

Er steht vor mir, offensichtlich überrascht, und sagt zu mir, ich würde ganz anders aussehen, er wisse nicht, vielleicht liege es am - T-Shirt? Ich frage, was er denn meine.

Er: "Das graue."

Ich: "Ja."

Denn es stimmt: unter dem offenen, weißen Hemd trage ich ein graues T-Shirt und diese Kleidung trug ich zuvor nicht. Damit, dass ich jetzt andere Kleidung trage, erklärt er sich, dass er mich nun plötzlich ganz anders sieht: als jemanden, den er respektieren kann. Das überrascht, verwirrt, erschreckt ihn geradezu.

Doch ich denke, an der Kleidung kann es nicht liegen. Es muss an den Haaren liegen, die ich mir gestern geschnitten habe.

Er verabschiedet sich hastig.

 

2009-02-08

How to shoot my grandfather

I'm in a hotel room on the first floor. I want to shoot my grandfather with a pistol that is jammed between mattress and bedframe on the head side where the window is.

I'm thinking about what kind of bullet to use: a soft earplug bullet, or a hard plastic bullet, or a real bullet. A plastic bullet would hurt quite a bit without killing. Would that be enough? - On consideration: No.

But killing is a serious matter. Illegal, and I'm scared of getting caught.

But he deserves to die.

But am I really sure that I should just shoot him without even asking wether he is guilty? It seems unfair. Although I know that he is guilty.

The curtains are now closed on the narrow side of the room but still open on the long side opposite the bed. Sunlight is flooding in there which is good and bad for loading a gun. Bad for secrecy. But I must see what I'm doing.

 

Sitting cramped

Everything's made of concrete. I'm walking towards a bus stop. A small bus arrives.

Inside. The front half is an empty space. The rows of seats in the rear half are fully occupied. I'm sitting in very back, on the very left.

There's a big man in black sitting to my right, he's making me feel cramped. Although I have some space to the right of my right leg I can't just relax because that would let my legs fall apart, letting my right knee fall against the left leg of the black man.

I notice a horizontal tear in my black trowsers, above the knee where the outside pocket is sewed on. Thankfully only the outer fabric is torn.

Keeping my knees together seemed easy at first, but has soon become uncomfortable indeed, unbearable almost. An uncontrollable cramp in my legs might start at any moment

 

I'm so fat, my trowsers so wide

I'm sitting on the floor wearing my black trowsers. In spite of my recent fatness the waistband has become rather wide. I can stay it considerably: behind. - In front also. My fatness must have caused the fabric to stretch and remain stretched. Staying the waistband in front helps to relieve a pressure - from the waistband obviously. So in spite of it being so wide it exerts a force on my belly if I don't hold it off. My fatness is the cause of that. I remember how much better I felt when I was thinner.

 

2009-02-02

Schwierige Rekonstruktion eines Verbrechens

Ich gehe einen Papierstapel mit Unterlagen durch, die das Verbrechen betreffen.

Gleichzeitig höre ich eine Radiosendung, die darüber berichtet. Es geht um meine Halbschwester, die so alt ist, dass sie meine Mutter sein könnte. Es geht um den mir ja bekannten Fall dieser Halbschwester und ihres Pflegesohns. Aber was der Radiomann sagt, widerspricht meiner Kenntnis. Ich wundere und frage mich und verstehe nicht: Wie kann der das absolute Gegenteil von dem behaupten, was ich doch weiß?

Das Verbrechen besteht in einem Messerangriff der Mutter gegen ihr Kind.

Ich sehe einen Fernsehbericht auf einem Schirm links neben dem Ding vor mir: dem Schreibtisch, dem Radio oder was es ist. Ich bringe meinen Kopf nahe ans Bild und - erkenne nun die Frau im Trenchcoat auf der Straße im Bild: Es ist meine Halbschwester, gealtert natürlich, ich habe sie ja seit 25 Jahren nicht gesehen. Zumindest glaube ich, dass sie es ist. Sie spricht, ich glaube, sie erzählt den Hergang des Verbrechens, aber ich höre sie nicht richtig. Ich bringe meinen Kopf noch näher heran, meine Nase berührt den Schirm. Nun verstehe ich, dass sie Deutsch spricht, ich hatte Englisch erwartet, denn das ist die Sprache des Berichts. Leider verstehe ich sie immer noch schlecht.

Ich bemühe mich und verstehe dann wenigstens teilweise den Sinn ihrer Worte und stelle mir dazu eine Szene im menschenvollen Großraumwagen eines Zuges vor, wo sie zusammen mit zwei Kindern auf gegenüberliegenden Bänken sitzt, neben ihr das angegriffene Kind, ein dünner, schwarzer Junge. Er hat einen verletztem, blutigem Arm, diese Verletzung heilt nicht und wird ihn sein ganzes Leben begleiten. Ich wundere mich, wie er immer noch Vertrauen zu ihr haben kann.

Ich blättere im Stapel der Dokumente, ein zweites Mal, rascher, um einen Überblick zu kriegen. Seltsam, die Sache erscheint anders als zuvor: Der zentrale Punkt der Geschichte ist nun, dass ein Mann eine Hypothese darüber geäußert hat, wer die Täter seien. Dabei tauchen ganz neue Namen auf. Es klingt schon plausibel.

Ein anderer Mann geht jetzt gerade fort, ein Fachmann, und ich stelle mir vor ihn zu fragen, ob diese neue Hypothese denn nicht plausibel wäre. Er, stelle ich mir vor, sagt: Ja, ja. Sicher.

Das Problem ist nur, dass 'plausibel' gar nichts bedeutet: Kann sein, kann nicht sein.

 

2009-02-01

Meine Mutter hat eine viel zu große Wohnung besichtigt

Meine kürzlich verstorbene Mutter zieht jetzt nach Hamburg, wo ich auch wohne. Sie hat schon einige Wohnungen besichtigt und ein älterer Künstler mit Baskenmütze, ein Bekannter, hat sie dabei begleitet.

Wir drei stehen nun in der engen Küche unserer alten Wohnung. Der Mann ist etwas gebeugt aber sehr groß. Sie reden über eines der Besichtigungsobjekte, das 450 Quadratmeter habe.

Ich sage: "Das ist ja dreimal so groß wie das Haus, wo sie jetzt wohnt."

Ich sage: "Das ist doch viel zu teuer!"

Der Mann meint dass es sich bei der großen Fläche ja hauptsächlich um die Lagerhalle gehandelt habe. Da sehe ich sie in meiner Vorstellung: grau und leer, unterhalb der eigentlichen Wohnung, die klein und verschachtelt aussieht.

Dann bestätigt er aber auch, dass dieses Angebot "wahnsinnig teuer" gewesen sei. Die Fläche, der Quadratmeterpreis: wahnsinnig teuer; heißes Pflaster sozusagen.

Ich begreife bloß nicht, warum die zwei überhaupt ihre Zeit damit verschwendet haben sich sowas anzuschauen.

 

© Anthony Thwaites