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November 2009

2009-11-29

Verkehrspolitiker

Die Obrigkeit meiner Geburtsstadt hatte den Verkehr so stark eingeschränkt, dass man nur in einer Richtug durch die Innenstadt fahren konnte. Dadurch wurde das Verkehrsaufkommen stark verringert. Die nun an die Macht gelangte Opposition will als eines ihrer groß angekündigten Ziele diese Bestimmung rückgängig machen. Da es sich jedoch um eine von der Vorgängerregierung geschaffene Rechtslage handelt, muss die neue Entscheidung erst durchgesetzt werden. Die jetzt Regierenden haben daher - als Druckmittel - eine völlige Verkehrsstillegung angeordnet.

Man wartet also.

 

Nackt kehre ich zu meinem Körper zurück

Ich stehe auf, raffe meine Dinge auf: erstens meinen kleinen, schwarz-grauen Rucksack, in dem sich mein Notebook-Computer befindet; zweitens eine große, lange, schwarze, zylindrische Stofftasche mit langen Trägern, in der - man sieht's bei geöffnetem Reißverschluss - am einen Ende ein kleines, graues Gerät steckt.

Auf der anderen Straßenseite gehe ich mit meinen Sachen entlang. Der schwarze Seesack ist sehr schwer, ich versuche mir den Träger mit einer Hand auf die Schulter zu heben, und schaffe es nicht, ich muss beide Hände nehmen. Diese Schwäche macht mich unzufrieden mit mir.

(Erneut) auf der anderen Straßenseite gehe ich an einem Zaun entlang; Gras, Bäume dahinter. Mir geht durch den Kopf, dass ich ja vielleicht als Bademeister arbeiten könnte. Da merke ich, dass ich nackt bin, denke: Oh Gott! - Habe ich das wieder gemacht! Wieder und wieder mache ich das! Warum nur?! Wie passiert das nur?! Rucksack und Tasche habe ich auch nicht mehr. Die muss ich zusammen mit meinen Kleidern zurückgelassen haben. Es kann nicht lang her sein, muss drüben auf dem Bürgersteig liegen, ich hoffe, dass ich meine Dinge noch finde!

(Erneut) auf der anderen Straßenseite zurückgehend sehe ich in der Entfernung meinen Rucksack auf dem Bürgersteig liegen. Gott sei Dank! Jetzt sorge ich mich bloß noch um die schwarze Tasche, aber denke: Wenn der Rucksack da ist, der mein Notebook enthält, was das wertvollste ist, so wäre ein Dieb doch dumm, hätte er nur die Tasche genommen. Näherkommend sehe ich den Seesack jetzt auch - und meine Kleidung am Boden liegen.

Nein. Näherkommend sehe ich MICH in schwarzer Kleidung bewusstlos am Boden liegen. Wie soll das gehen?! Auf wenige Meter herangekommen sehe ich mich mich bewegen, sehe meine zerknittert-verwirrte Mine, während mein Körper sich aufzurichten beginnt. Da steht er, jetzt sieht er mich auch, macht ein - entsetztes Gesicht! Ich trete vollends heran. Stirn an Stirn mit ihm stehend will ich hinein, will zurückkehren, sage: "Komm! - Komm, komm bitte!"

Als Anfänger der Seelenwanderung weiß ich ja nicht, wie das gemacht wird.

 

2009-11-28

The library job

I now have a library job which is actually nice. But I worry about my pants: my old jogging pants; they are too casual. The library is a public place and I'm now one of those responsible for it. Walking down the immense stairs among all these strangers who are coming and going I feel proud of my new position; but ashamed of my appearance. With baggy pants and mended slippers I must look really out of place. One of the shoe's patches is coming off while still flapping over the hole above the big toe. Walking downstairs I almost loose the right slipper and have a hard time catching it while completing my descent and trying to look undisturbed.

I'm also much worried about my keys because my pockets have such loose rims that it isn't safe. I should probably leave the keys in a room - but in which one? Upstairs in the living quarters would be the most convenient spot but not the safest because this building I'm living in now is a public place and I can't be sure that the upstairs rooms will always be locked. The best spot would be in the downstairs safe-rooms. They are meant to hold valuables and are for that reason generally kept locked. The problem here is that I don't get there that often, and I'm afraid of loosing sight of and therewith loosing control over my keys if I don't see them now and then every day. I simply need to keep them in a place where I frequently get to keep an eye on them. This really is one frightful problem!

Walking through an enormous hall towards the back door I'm thinking about buying new trowsers: real ones that fit me and if they had safe pockets that would even solve my porblem with the keys: I could carry them always with me.

 

2009-11-27

I inside an Indian chief

An Indian chief is standing on a narrow path between tall hedges. Behind him to the right, beyond hedge and meadow lies his village. He was just warned about an advancing enemy who may not be more than a dozen seconds away. But the chief is experienced and will know what to do. He turns around towards a few of his people behind him on the path. He needs to give them a sign, I'm not sure what to do, but he knows, so the knowledge must be there. I, that is he, then lifts both arms high above his head which makes him very tall. His hands make a flapping movement. I'm not sure whether this is just a ridiculous meaningless gesture I'm making, or one that is fed by his knowledge. But his people have gone, so it must have worked. The path is lying empty.

Now he must take up a defensive position - by the wayside, I suppose. Being a famous warrior he will do great damage to the enemy all by himself and he is now holding a weapon of wood. It must be a weapon, given the situation, although it doesn't look like one: rather like a birdhouse at the end of a stick.

Something about him is worrying me.

 

2009-11-26

Telefonat mit einem Polizeiinspektor bezüglich des Serienmörders, meines Bekannten

In einem trüben, grünlichen Raum. Das Telefon klingelt, ich nehme ab, "Harrison" meldet sich eine Stimme. Ach, dass ist einer der Polizei-Inspektoren, die ich gestern angerufen habe. Seitdem ist einiges geschehen, so dass diese Anruf-Aktion zwischenzeitlich schon überholt erschien. Doch alles andere hat sich jetzt doch wieder zerschlagen, so dass ich - in der Tat - mit ihm sprechen will.

Es geht um meinen Bekannten, den Serienmörder. Ich muss aufpassen, denn meine Beziehung zu ihm ist viel näher, als ich das hier schildern kann. Ich hatte ja in der Vergangenheit schon mit der Polizei zu tun, die mich aber nicht ernstgenommen hat. Deshalb muss ich mich jetzt bemühen die Sache viel oberflächlicher zu schildern als es der Wahrheit entspricht.

Ich denke an das erste Gespräch mit dem Mörder vor einer Hotelfassade mit riesigen Fenstern und sage, dass ich auf einer Geschäftsreise in einem Hotel einen Mann kennengelernt hättte, der sich mir als Serienmörder vorstellte. Das habe er also zugegeben, was mich ja verpflichte die Polizei zu informieren. Ich sage, es könne zwar sein, dass ich von dem Mann nie wieder was höre - was nicht stimmt, ich sage es aber, weil es wahrscheinlicher klingt -, ich hätte mich jedoch bemüht die Beziehung zum Mörder so vertraut zu gestalten, dass eben durchaus möglich sei, dass er sich wieder bei mir melde (denn ich will ja, dass er gefasst wird). "Für den Fall, dass er sich meldet", resumiere ich also, "wäre es gut, wenn ich dann weiß, wo ich anrufen kann."

Obwohl ich die wahren Begebnisse also verkürze (und verfälschend mich vom Mörder distanziere), halte ich doch einen ziemlich langen Monolog, das Schweigen im Ohr verunsichert mich plötzlich, ich frage: "Sind Sie noch da?", dabei spreche ich in das Mundstück eines lappigen, grünen Ledersacks hinein. Das Ohrstück war mir auch abgefallen, man muss es ja festhalten, damit es am Ohr bleibt, so kann ich seine Antwort nicht hören. Ich hasche danach, höre nichts, wieder frage ich, ob er noch da sei. Doch das Ohrstück ist schon wieder heruntergeklappt. Endlich schaffe ich es das Ding an meinem Ohr festzuhalten und frage: "Sind Sie noch da?" Keine Antwort. "Hallo - hallo?"

 

Die einzige gerettete Erinnerungskarte

Ich erinnere mich an eine kleine Karte mit aufgedruckter Schrift. Ich sehe sie. Sie hängt am Ende einer enormen Kette übereinandergefächerter Karten. Diese Schlange erscheint nahezu weiß und schwebt geschwungen im Himmelsraum.

Meine Eltern schleichen sich durch einen dunklen Flur, zwei geduckte Figuren, die hintere hat ihre Hände auf den Rücken der vorderen gelegt. Sie machen mir klar, dass ich das alles vergessen soll: Alles, alles, die ganze Kette der Karten.

Und ich habe es vergessen, aber ich denke mir, dass diese kleine Karte, die einzige, die ich sehen konnte, diesem Schicksal vielleicht entgangen ist.

 

2009-11-23

That dirty evil nail

Standing in a garden that looks like a sordid graveyard without tombstones I'm holding a long nail between my fingers. Touching it feels strange. Its lower end is covered with a hedgehog of filaments that looks somewhat like a blowball but I think it is white mould. Looking for something to wipe the nail clean I can't find anything except for some scraps on the ground that look like dirty old wallpaper. Picking one up I find that it works more or less but this task is more unpleasant than I had expected: below the mould there is a layer of brown grime which doesn't come off easily. And when I've finally managed to take off most of this an odour of excrement reaches my nose that makes me stop in disgust. I can only conclude that I've been rubbing off shit. A couple of brown spots still remain on the nail and although it would certainly be much nicer to have them also removed I now simply feel too weak to continue.

It is bad having to use this nail that has been so really, really dirty. I'd like to offer myself some alternative but I don't see any: I have to touch it because I need it to nail a certain circular wooden contraption onto another wooden structure. This is the task they have set me.

Approaching a shed in one corner of the garden holding up the nail I realize it is so crooked that I can't possibly use it. I now have an impulse simply to throw it away. But that would pollute the environment. I feel inhibited and very helpless.

I am here with several nails.

I am here with several males.

In the middle of the garden one of them has now stepped inside the wooden structure, that was to have the other one nailed on top of it. He wants to work on it somehow but gripping a board he merely manages to rip the whole thing apart. It was completely rotten!

Finally I manage to drop the nail.

 

2009-11-21

Den Säbel umgedreht

Eine fremde Wohnung. Ich sehe einen weißen Flur. Eine Waffe wird geschleudert. Da steckt das Ding auch schon im Körper. Am Ende des Flurs bei den Türen stehen zwei vierschrötige Frauen. Ich nähere mich ihnen. Der Paradesäbel meines Großvaters steckt in meinem Körper. Die Frauen beachten mich kaum.

Ich will den Säbel aus der Wunde ziehen. Er steckt - in meinem Hals? - In meiner Schläfe? - Am Ohr? Das Ding ist sehr lang, so muss ich lang ziehen, silbrig-stumpfe Oberfläche einer Säbelscheide durch mein Fleisch hindurch. Schließlich habe ich diesen Scheiden-Säbel bis an seine verdickte, stumpfe Spitze hindurchgezogen, doch hier geht es nicht weiter.

Es muss aber rausgehen, denke ich, da es ja auch reingegangen ist und so versuche ich den Säbelpfropf mit Gewalt und ohne Rücksicht auf Schmerz oder Blut durch die spaltförmige Wunde zu ziehen. Aber es geht nicht. Meine Haut ist auch zäh wie Leder.

Da habe ich einen Geistesblitz: Mit einer Hand an das Ende fassend, mit der anderen am Griff ziehend versuche ich - da! - bin ich frei; das dicke Ende war ein auf das Ende der Waffe aufgesteckter Pfropf oder Hut.

"Ich habe eine Entdeckung gemacht!", sage ich zu den Frauen, die mich bisher ja ignorierten, "Hier muss eine Manipulation vorliegen!", denn "nicht auf natürliche Weise", sage ich, könne die Waffe mich zuvor durchbohrt haben.

Immer noch unsicher, welcher Art die Manipulation eigentlich war, habe ich dennoch ein Siegesgefühl: Waffe in der Hand fühle ich mich wenigstens nicht mehr machtlos. Zwar weiß ich, dass die dicke Entführerin mir gegenüber ein kleines, scharfes Messer hat (das mich immer noch ängstigt). Der Säbel, wenn auch stumpf, ist aber viel länger. Mich jetzt herrisch aufführend pieke ich sie mehrfach damit und scheuche sie, mit der flachen Klinge schlagend und Aufklärung fordernd, in das Wohnzimmer hinein.

Da setzt sich die Entführerin vor einen Schreibtisch nieder und will, vorgebeugt, offenbar in den Papieren wühlen, die im offenen Tischkasten liegen. Verrat befürchtend schlage ich ihr mehrfach die flache Klinge in den feisten Rücken. Mit Erfolg: sie hält inne.

So habe ich, vorläufig, die Situation unter Kontrolle und könnte, da ich mich befreit habe, ja nun eigentlich gehen - aber traue mich nicht, weil ich rechtliche Konsequenzen befürchte: Durch die Gewalt des Säbels bin ich nun selber in die schwüle Lage eines Geiselnehmers geraten, fürchte mein vergossenes Blut und wahrheitsverdrehende Anklagen, die es sogar gegen mich wenden. Ich bleibe, das Ende ist offen, ich habe keine Ahnung, wie die Sache hier ausgehen soll.

 

A bear in a cage is aware of the danger he poses

I'm standing in front of a big enclosure or cage. There is a large bear inside who says that someone has opened the gate over there although he implored them not to because of what he might do once he gets out.

I'm wondering whether he can be as dangerous as he says in spite of being aware of his own dangerousness. I mean what is it? - Is it that he just can't stop himself as soon as a potential victim has passed into his reach?

I would like to help him, go in, close the cage as he wishes. But taken what he says he would then attack me.

 

2009-11-16

Gelbe Bakterien an den Wänden unserer Wohnung

Wir sind in eine Wohnung eingezogen, die viele Räume mit schmutzigen Wänden und keine Türen hat. Überall an den Wänden hängen kleine gelbe Dinger, Cocons aus Schleim. Das sind, sagen alle, Bakterien. Wenn man sie wegwischt, kommen sie wieder. Seit wir die Wohnung übernommen haben, ist hier eine Bakterieninvasion. Wahrscheinlich Zufall.

Ich sitze auf dem Klo und beobachte ein Stück Wand gegenüber, einen tropfen-behängten, gelb besiedelten Fleck, der kürzlich noch sauber war; aber nicht sauber: wahrscheinlich hängt an den Wänden unsichtbarer Dreck, der den Kolonien als Nahrung dient. Das wäre gut, denn wenn sie ihn aufgefressen haben, gehen sie ja vielleicht weg. Das sage ich auch, vorsichtig formuliert, zu einem der anderen hier.

Ich fühle mich schmutzig, will auch unter die Dusche; doch kriege die Bakterien nicht aus dem Kopf. Sieht man gerade mal keine, dann bringen einen die Bemerkungen der anderen wieder darauf zurück. Teilweise wird es ja auch wirklich besser, gerade sehe ich ein sauberes Stück Wand, das vorher befallen war. Doch gleich gegenüber sind schon wieder welche; die sind neu, sagt einer.

 

Das Geständnis meiner Mutter

Mutter, Tante und Großmutter sitzen am Kopfende eines langen Tischs und reden begeistert über Autos.

Ich fahre dazwischen: "Schade, dass man das mit Autos nicht machen kann!"

Darauf Meine Mutter, erstaunt: "Wieso?"

Ich: "Wenn man das mit Autos hätte machen können, dann hättest du dich vielleicht nicht an mir vergriffen."

Sie tut, als wisse sie nicht, wovon ich spreche, ich sage: "Du hast mich als Kind doch missbraucht!"

Sie: "Oh, das hatte ich ganz vergessen".

Und ich muss ihr glauben, so zerstört sieht ihr Gesicht jetzt aus.

Diese Auseinandersetzung hat mich sehr aufgeregt. Ich muss weg von ihnen, stehe auf, gehe am Tisch entlang. Ein Stück weiter unten setze ich mich wieder. Hier ist es dunkler, ich fühle mich angenehm allein.

Ich frage mich, ob das Geständnis meiner Mutter überhaupt einen Beweis darstellt. Hätte ich statt ihrer nicht die Großmutter anklagen sollen?

 

2009-11-14

On craziness

A couple of scientists have been investigating combinations of family-induced factors that make people crazy. The evidence is shown in a projection on a wall in front of us. There is a vertical ribbon of images on the right side: heads essentially. Those represent the several combinations of family members, i.e. parents and so on, that can induce the illness. It is a discrete set of about four combinations that correspond to the same number of kinds of craziness.

But I haven't yet been able to understand whether family involvement and crazy outcome is entirely equivalent. So I want to ask the grown-ups this question but find that I don't have the words. I'm missing especially one, a scientific expression for craziness which I'd recently heard and even only just used in my own thoughts. Now it's gone, damn it!

Trying to find a wording nonetheless that my limited vocabulary will accommodate I prepare myself to call my question up that vertical wall where the images are.

"Do I then see it correctly that people will be fine as long as their family does everything right?"

The grown-ups chuckle at my efforts to understand.

 

2009-11-13

Sie stürzt absichtlich

Ich halte eine junge Frau mit sehr langen, dünnen Gliedern an einem Knöchel fest, während sie, ihr Körper, waagerecht schwebend mit allen Kräften gegen eine Felswand drängt, wo sie - wie zwei oder drei andere hier - künstlerische Absichten hat. Ich stemme mich dagegen, halte sie am Knöchel und frage mich, ob dieser Griff an den Fuß nicht zu intim sei; ich kann nicht leugnen, dass eine Art Gier mich trieb sie am bloßen Fußknöchel zu fassen.

Dann aber erkennt sie, was ein Sturz ist. Sie macht sich frei. Ich dachte, sie habe immer noch die gleichen Motive, doch sie stürzt nun - mit Absicht - in einen hinter uns liegenden, aus groben Steinen gemauerten Schacht, in den von unten Tageslicht fällt. Ich sehe sie stürzen, zuerst frei, dann greift sie an die kantenvolle Mauer, drängt sich dagegen um den Fall zu bremsen. So klappert sie an der Wand lang nach unten, sicher schmerzhaft, doch ist es ja Absicht, und so rettet sie wohl ihr Leben. Angekommen, sie wollte nicht sterben, aufgetroffen mit weniger Wucht als ich für möglich gehalten hätte, sicher nicht tödlich unten auf eine Wiese geschlagen, sie wollte nur entkommen - dem, was wir hier tun.

 

2009-11-12

Neckend ziehe ich Großmutter an ihrem Purpurschal

Im schmalen Flur der Wohnung meiner Eltern. Sie gehen. Ich hatte nicht unbedingt mitgehen wollen, aber jetzt, auch aufgrund der leichtherzigen Art, wie sie gehen, fühle ich mich hinter ihnen hergezogen.

Meine Großmutter ist hier und sagt, dass sie nicht mitgeht. Aber ich will nun doch, weiß auch nicht recht, warum eigentlich, aber mache mich jetzt fertig, bin schon fertig, sage im Gehen zur Großmutter - entschuldigend, wegen meiner Unfähigkeit zu erklären, warum ich mich hinter meinen Eltern hergezogen fühle: "Vielleicht fällt mir auf dem Weg nach unten ja noch ein, dass ich doch nicht mitgehen will."

Als sie das hört, zieht Großmutter sich auch an, "so schnell bin ich nicht auf den Beinen", erklärt sie, aber hat den Mantel schon angezogen, und als sie dazu noch ihren langen, purpurnen Schal umlegt, ergreife ich spaßhaft die Enden und ziehe daran. Ja, ich necke sie kräftig, da scheint eine geschlechtliche Spannung zwischen uns zu wachsen, das ist ja lustig, erstaunt denke ich: Wirklich - mit Omi?

Großmutter lacht: "Lass mich in Frieden, Spinnerkopf".

 

Half my thigh's been bitten off

I'm in a hospital bed. Most of my left thigh is missing, it looks as though it's been bitten off. The skin protrudes about a centimeter around this enormous wound. I'm wondering how it is that it didn't hurt a lot more when it happened, I can't remember a lot of pain. It happened on a grey battlefield, in some kind of war that is being fought.

A girl has been keeping me company. Now the professionals arrive, three or four of them with bags, they stop by for a short time, looking at the wound. Then they proceed to their conference room. They will be deciding about me.

 

2009-11-08

Aus Trägheit Psychokinetiker

Im Haus meiner Großeltern liege ich krank im Bett. Eine Aufseherin - meine Mutter? - reicht mir Dinge an, vielleicht Essen. Ich müsste nur die Hand ausstrecken um sie anzunehmen, aber ich bin zu träge, es ist mir einfach zu mühsam.  Stattdessen stelle ich mir vor, dass, was es auch sei, aus ihrer in meine Hand einfach fliege. Und so geht das: meine Vorstellung ist Wirklichkeit geworden.

Wegen meiner Trägheit habe ich freilich ein schlechtes Gewissen.

 

A large young woman with elephant ears

I'm in a public bath, in a side hall beyond the main hall where the swimming pool is. A lot of people are sitting or lying down on loungers. In a corner of the room there is a rather large young woman residing on a flat upholstered couch. I'm standing at the foot end of that couch and then scrambling on to the mattress beside her.

She's sitting upright and talking a lot while showing me a long flap of grey skin that extends down from the right side of her face lolling onto the mattress. It's like the ear of an elephant but sheetlike and smooth. She wants to show me what she's been talking about and to that end is now undergoing a kind of convulsion of that grey extension. It is like a violent sneeze. From the exertion the skin has in parts become wet with a liquid that this kind of effort would naturally cause to ooze.

This is what she wanted to show me. Moreover she has a second similar extension sprouting from her other temple that is capable of the same sort of thing. Which, as she's explaining, she will not now prove, because the second flap is still sick, diseased, still inflamed, delicate I imagine, I can see that the colouring is almost purple in parts.

 

© Anthony Thwaites